Dienstag, 20. März 2018

Antigua Guatemala

Die ehemalige Landeshauptstadt "La muy noble y leal Ciudad de Santiago de los Caballeros de Goathemala" wurde 1566 als dritten Versuch einer Hauptstadt von König Philipp II gekürt. 
In den folgenden 200 Jahren entwickelte sich die Stadt zum politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum Mittelamerikas. 
Die Stadt wurde am 29. Juni 1773 durch ein schweres Erdbeben völlig zerstört. Zunächst plante man einen Umzug der Hauptstadt ins etwa 150 km östlich gelegene Jalapa, dann entschied man sich für die nur 45 km entfernte Ermita-Hochfläche, wo sich heute Guatemala-Stadt befindet. 
Zahlreiche Ruinen, welche über die gesamte Stadt verstreut sind, erzählen die Geschichte.
Im Jahr 1944 wurde die Kolonialstadt zum Nationaldenkmal von Guatemala erklärt, 1965 erfolgte die Anerkennung zum Kulturerbe Nordamerikas und seit 1979 gehört Antigua laut UNESCO–Beschluss zum Weltkulturerbe der Menschheit. 
Noch heute erscheint die Stadt uns als wahres Kleinod und hat alle versprochenen Erwartungen übertroffen. Koloniale Gebäude (welche aus der Zeit der Spanier stammen) sind bunt bemalt und säumen Kopfsteinpflaster-Gassen. Über die gesamte Stadt sind ca. 50 Kirchen, Klöster und Ruinen zu finden, meist auf großen, grünen Plätzen umringt von alten Bäumen. Überall blüht es.







Noch heute ist Antigua eine der religiösesten Städte Guatemalas. Als Beispiel:
In den 40 Tagen vor Ostern, bei uns die Fastenzeit, wird hier keineswegs gefastet. Jeden Sonntag werden Prozessionen veranstaltet, welche an den Weg und die Leiden Christi erinnern soll. Alle aus der Stadt sind auf den Beinen und ob jung oder alt, alle nehmen in violetten Kutten teil. Es werden auf dem Weg der Prozession Blumenteppiche gelegt und riesige Holzkonstruktionen durch die gesamte Stadt getragen. Über 12 Stunden gehen solche Prozessionen. Ein wahrer Kraftakt diese riesigen Holzstrukturen so lange auf den Schultern tragen zu müssen,vor allem bei knappen 30° Grad. Es ist fast als würden alle ihre Last stumm (er)tragen, ganz im Zeichen Jesu Christi. Die Farbe der Kutten ist, meines Erachtens nach, nach den Ornaten des Kirchenjahrs gewählt, welche zur Fastenzeit lila sind. Laut den Einheimischen ist die Farbe jedoch wegen der, zu dieser Zeit lila blühenden Bäume, gewählt. 
Wem man nun glauben soll... 
Spannend war es auf jeden Fall! 



1 Kommentar:

  1. Ich bin so beeindruckt von euren Erlebnissen und freue mich daran teilzuhaben. Liebe Kälte Grüße aus Lüneburg

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